775 Jahre Jubiläumsfest und Schützenfest

Die ersten Aufzeichnungen über die Armbrustschützen in Roda stammen aus dem Jahre 1250. Vermutlich gab es auch schon vor dieser Zeit Schützen zum Schutze der Burg und der (späteren) Stadt Herzogenrath.

In diesem Jahr beging die Gesellschaft folgerichtig Ihr 775-jähriges Bestehen. Und es sollte ein Jubiläumsfest werden, dass aufgrund vieler Besonderheiten in Erinnerung bleiben wird. Bereits vor dem Schützenfest konnten Ausstellungen in den regionalen Banken, der VR-Bank Region Aachen und der Sparkasse Aachen, kuratiert werden. In beiden Ausstellungen konnte die Gesellschaft Stücke zeigen, die sonst üblicherweise in sicheren Tresoren für die Zukunft aufbewahrt werden. Die folgenden Fotos geben einen kleinen Eindruck, mehr gibt es auf Instagram (https://www.instagram.com/st_sebastiani_1250/) und TikTok (https://www.tiktok.com/@st_sebastiani_1250) zu bewundern.

Ausstellung 2025
Ausstellung 2025

Das jährliche Schützenfest beginnt für die Schützen immer am Freitagabend, wenn der Fuchsberg mit Zelten, Schutzdächern und dem Schützentisch hergerichtet wird. Vorher sorgen bereits die Mitarbeitenden der Stadt Herzogenrath für die durch die polizeiliche Genehmigung geforderten Sicherungsmaßnahmen auf dem Gelände am Fuchsberg. Parallel mit den Schützen bauen die Freunde der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Herzogenrath-Afden 1850 das Kuchenbuffet, die Grillstation und die Getränkeversorgung auf. Und dies bedeutet, dass die Vorbereitungen eigentlich schon viele Wochen vorher beginnen, denn in ordentlich bürokratischer Manier ist all das natürlich zu beantragen, zu dokumentieren und ausführlich zu begründen. Dinge die sonst immer im Hintergrund laufen, werden bei solch einem besonderen Jubiläum um so mehr offensichtlich. Und natürlich funktioniert das alles nur aufgrund der tatkräftigen Unterstützung durch die Einwinder und weitere Freunde und Helfer der Gesellschaft.

Das eigentliche Schützenfest geht dann am Samstag los. Traditionell ist der erste Vogel, der auf die 37 Meter hohe Stange aufgesetzt wird, der sogenannte Scheibenpreis. Dessen Bezeichnung geht zurück auf eine kurze Phase in der Schützengesellschaft, während der nicht auf eine Stange sondern auf einer Bahn geschossen wurde. In diesem Jahr war Matthias Schillings mit dem letzten geschossenen Pfeil in der zweiten Schießrunde erfolgreich. Das Signal des Ersten Schützenmeisters „Nicht mehr einwinden!“ war in diesem Moment bereits ertönt, gespannte Armbrüste dürfen aber natürlich noch abgefeuert werden. So konnte er sich den ersten Scheibenpreis in seiner Schützenkarriere sichern. Dieser ist immer etwas Besonderes, dürfen die Scheibenpreise in Form einer Silbermedaille am rot-gelbgoldenen Fähnchen doch bei offiziellen Veranstaltungen der Gesellschaft am Anzugrevers getragen werden.
Tatendrang machte sich sodann unter den Schützen breit und es wurde noch ein weiterer Vogel aufgesetzt: der Preisbecher der VR-Bank Region Aachen, den sich mit erfolgreichem Schuss schon in der ersten Schießrunde Dr. Reiner Aghte sichern konnte.

Die Tage am Fuchsberg sind immer durch gewisse Rituale aber auch Verpflichtungen geprägt. So wird vor jedem Schießbeginn durch die Schützen das gesamte Gelände überprüft, damit sichergestellt ist, dass sich keine Menschen mehr im Sicherheitsbereich befinden. Sodann begrüßt der Erste Schützenmeister die Schützen am Schützentisch. In diesem Jahr haben wir die Gelegenheit genutzt, am Samstag Herrn Lecher, der viel ehrenamtliches Engagement für die Tafel in Herzogenrath (https://familie-herzogenrath.de/familienatlas/tafel-herzogenrath/) investiert, zu begrüßen. Während des Schützenessens im Frühjahr haben die Gäste der Gesellschaft für die Tafel in Herzogenrath gespendet. Die dabei zustande gekommene Spendensumme in Höhe von 1.000,- Euro haben wir stellvertretend an die Tafel übergeben können.

Spendenübergabe Herzogenrather Tafel
Spendenübergabe Herzogenrather Tafel (Foto: Peter Quadflieg)

Am Samstagabend trifft sich die Schützenfamilie im kleinen Kreis, um den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. In diesem Rahmen stellt der jeweilige König des Vorjahres sein angefertigtes Königssilber der Gesellschaft vor. In diesem Jahr hat der König 2024, Detlef Nievelstein, sein Königssilber in Form einer Grubenlampe gestaltet. Dieses für Bergleute unverzichtbare Gut steht auch heute noch für das Licht, das Hoffnung gibt, den Weg weist und für Zusammenhalt und Gemeinschaft. Spontan hat die Gesellschaft das Steigerlied angestimmt und anschließend das Schützenlied gesungen.

Königssilber Detlef Nievelstein 2024
Königssilber Detlef Nievelstein 2024 (Foto: Peter Quadflieg)

Der Sonntag war in diesem Jahr dem großen 775-jährigen Jubiläum gewidmet. Der Tag begann mit einer großen Messe in der Kirche St. Gertrud, gehalten durch Schützenkaplan Dr. Guido Rodheudt und musikalisch begleitet durch den Kirchenchor und die Harmonie Cäcilia 1858 Herzogenrath-Afden. An die Messe schloss sich ein Church Coffee auf dem Vorplatz der Kirche an. Zur großen Freude waren dazu viele befreundete Gesellschaften in großer Personenstärke zu Gast. Diese waren

* St. Sebastianus Schützenbruderschaft Herzogenrath-Afden 1850
* Schuttersbroedershap St. Sebastianus 1617 Kerkrade
* St. Sebastianus Schützenbruderschaft Merkstein 1633
* St. Sebastiani Schützenbruderschaft Kohlscheid
* St. Martinus-Schützenbruderschaft Kohlberg
* Schuttersbroederschap St-Sebastianus Eygelshoven
* St. Hubertus Schützen Magerau Merkstein 1921
* St. Antoni- und St. Sebastiani Armbrust-Schützenbruderschaft zu Jülich

Die Kerkrader Freunde haben unserer Gesellschaft zu diesem Anlass eine Ehrenmedaille geschenkt, die auf den folgenden Fotos zu sehen ist.

Medaille Kerkrade
Medaille Kerkrade
Medaille Kerkrade Rückseite
Medaille Kerkrade Rückseite

Der Rest des Tages verlief dann jedoch völlig anders als eigentlich gedacht. Noch während der Messe begann eine starker und anhaltender Regen. Besucher und Gäste drängten sich daher unter die von Helfern aufgebauten Schutzzelte. Der Regen wurde immer stärker, so dass die Schützen eine Entscheidung treffen mussten. Und diese hatte wirklich historischen Charakter: Mindestens in den letzten fünfzig Jahren wurde immer ein Schießen am Sonntag des Schützenfestes durchgeführt. In diesem Jahr war die Wetterlage jedoch so, dass die Schützen einstimmig entschieden, dass das Schießen ausgesetzt wird. Fortan musste vieles umorganisiert werden. Die Gäste mussten informiert werden, aber auch die Polizei, die Marschbegleitung, die vielen Pfeilkinder, Einwinder und Helfer. Dennoch waren am Fuchsberg das Kuchenbuffet und die Grillstation aufgebaut, so dass spontan am Fuchsberg umgebaut wurde, Schutzzelte bereitgestellt wurden und die Gesellschaft eine Einladung an alle Gäste aussprach, uns dennoch am Fuchsberg zu besuchen und den Nachmittag dort zu verbringen. Die Harmonie Cäcilia ließ sich nicht nehmen, dieses Treffen musikalisch zu begleiten, während der Regen kein Ende nahm.

Und Musik ist ein wichtiges Stichwort. Für den Sonntagabend war eigentlich das über die Region hinaus bekannte Lagerfeuer Trio am Fuchsberg angesagt. Der unangenehme Anruf „hey, wir müssen den Tag und Abend heute leider stornieren“ wurde jedoch mit absoluter positiver Energie beantwortet: Wieviele sind denn da? Wir kommen gerne trotzdem für Euch, dann spielen wir halt in kleiner Runde. Sollen wir etwas früher kommen?
Und so spielte das Trio um 17:30 Uhr ein fulminantes Konzert unter dem großen Schutzzelt am Fuchsberg, das trotz strömenden Regens von circa 200 Besuchenden begleitet und gefeiert wurde. Die Stimmung war fantastisch und die folgenschwere Entscheidung zur Absage des Schiessens am Sonntag wurde dadurch gemildert.

Der Montag begann mit dem Aufbau des Königsabends im Pfarrheim St. Mariä Himmelfahrt. Alle Schützen haben gemeinsam mit angepackt. Sodann folgte der bange Blick in die vielen verschiedenen Wetter-Apps auf den Smartphones. Prognose um 11 Uhr war: Regen, Regen, Regen, mit einer kleinen Regenpause, wenn das Glück uns zur Seite steht. Eine Absage auch des Schießens am Montag stand im Raum. Wir entschieden uns jedoch für ein Treffen am Fuchsberg zur geplanten Zeit. Idee: wenn es mal kurzzeitig nicht regnet, schießen wir zügig den Königsvogel 2025. Doch um 14 Uhr war alles anders. Nach einer letzten kräftigen Regendusche war der Regen verzogen, es kam sogar die Sonne heraus. Und so entschieden die Zeugwarte und der Erste Schützenmeister, dass wir einen Königsvogel aufsetzen. Mit viel Erfahrung und Fingerspitzengfühl lautete die Prognose: in der dritten Schiessrunde fällt der Vogel.

Und so kam es. Nach einem spannenden Schießen, bei dem die Schützen viele kräftige Treffer erzielten, war es in der dritten Runde Wolfgang Schmitz, dem der entscheidende Treffer gelang und der damit im Jahr 2025 seine fünfte Königswürde errang.

König 2025 Wolfgang Schmitz
König 2025 Wolfgang Schmitz (Foto: Peter Quadflieg)

Und so durfte Wolfgang Schmitz zum Abschluss des Jubiläumsjahr Bonbons an die anwesenden Kinder verteilen, bevor die Gesellschaft in Begleitung durch die Harmonie Cäcilia zum Königsabend ins Pfarrheim St. Mariä Himmelfahrt zog. Dort wurde bis spät in den Abend gefeiert, die ein oder andere Rede gehalten und insbesondere ein gelungener Abschluss für ein erinnerungswürdiges Jubiläumsfest begangen.

Die Gesellschaft 2025
Die Gesellschaft 2025 (Foto: Peter Quadflieg)

Detlef Nievelstein erringt die Königswürde 2024

Die St. Sebastiani Armbrustschützen-Gesellschaft besteht in diesem Jahr seit 774 Jahren. Der diesjährige König wird also den Festzug im kommenden Jubiläumsjahr anführen. Diese Ehre wird nach seinem erfolgreichen Königsvogelschuss Detlef Nievelstein zuteil.

Seit 187 Jahren schießt die Gesellschaft auf dem Terrain am Fuchsberg. Auch in diesem Jahr waren dazu entsprechende Maßnahmen notwendig, damit das Schützenfest für alle Beteiligten und die Herzogenrather Bürger mit maximaler Sicherheit durchgeführt werden konnte. Die Stadt Herzogenrath hat das Gelände gegen unbefugtes Betreten abgesichert, die Gesellschaft hat umfangreiche Arbeiten am Fuchsberg durchgeführt, damit auch die Pfeilkinder das Gelände sicher betreten können. Die Polizei Aachen hat in einer umfangreichen Sicherheitsabnahme den Schützenstand und die Sicherungsmaßnahmen begutachtet und das Gelände für das Schützenfest freigegeben.

So konnte am Samstag, 6. Juli 2024 das Schützenfest mit dem traditionellen Schießen auf den Scheibenpreis, die zweithöchste Auszeichnung der Gesellschaft, begonnen werden. Die in diesem Jahr acht aktiven Schützen schießen dabei gleichzeitig, im Viertelkreis um die Vogelstange stehend, auf den Vogel. Dieses Schießen ist in Deutschland einmalig und nur in Herzogenrath zu bewundern. Letztlich war Wolfgang Essers erfolgreich und errang den Scheibenpreis. Ein weiterer Vogel konnte sich bis in den frühen Abend hinein auf der Vogelstange halten, ohne dass die Schützen ihm eine große Gefahr gewesen wären. Es schien, als hätten alle Beteiligten ihre Kräfte für den Sonntag aufsparen wollen.

Schützenumzug 2024
Vor dem Abmarsch zum Königsvogelschuss

Das Schützenfest begann am Sonntag mit einem Umzug in Begleitung der Harmonie Cäcilia durch die Stadt Herzogenrath zum Fuchsberg. Dort sprach der neue Erste Schützenmeister, Professor Dr. Jürgen Karla, erstmals zum Königsvogelschuss die Begrüßungsworte. Dabei war es ein besonderer Königsvogelschuss, denn in den beiden Vorjahren errang Wolfgang Schmitz die Königswürde. Eine dritte Wiederholung in Folge hätte ihn zum Kaiser der Gesellschaft gemacht. So war die Motivation bei allen Schützen hoch und das folgende Schießen ausgesprochen spannend. Um 18:05 Uhr war dann Detlef Nievelstein mit seinem fünften Pfeil in der fünften Schießrunde erfolgreich. Der Jubel war groß und die Reihe der Gratulanten lang. Dazu gesellten sich Bürgermeister Dr. Benjamin Fadavian, die stellvertretenden Bürgermeister Marie-Theres Sobczyk und Dr. Manfred Fleckenstein sowie Schützenkaplan Dr. Guido Rodheudt. Die Harmonie Cäcilia spielte den Sonntagnachmittag begleitend wunderbare Musik.

Königsabend 2024
Königsabend 2024: Eva Nievelstein begrüßt Professor Dr. Jürgen Karla, Wolfgang Essers, Detlef Nievelstein und Dr. Tobias Dreßen

Mit großem Elan wurde nach dem Gratulationscour und dem Bedenken der anwesenden Kinder mit Süßigkeiten weiter geschossen. Dr. Reiner Aghte war mit seinem sechsten Pfeil in der ersten Schießrunde bei dem von Gerd Zimmermann gestifteten Becher erfolgreich. Detlef Nievelstein vervollständigte sein Double in diesem Jahr mit dem erfolgreichen Schuss auf den Becher der Provinzial Versicherung, vertreten durch René Günther, der Büros in Herzogenrath und Baesweiler unterhält.

Den Abend verbrachte die Gesellschaft mit Freunden auf Einladung des neuen Königs Detlef Nievelstein im Fördermaschinenhaus in Merkstein. Im Rahmen der Feier erfolgte eine Würdigung der Leistungen der erfolgreichen Schützen des Samstags und des Sonntags. Professor Dr. Jürgen Karla sprach außerdem einen Dank an den neuen König und seine Gattin, Eva Nievelstein, aus und überreichte einen Blumenstrauß. Dem schloss sich auch Bürgermeister Dr. Benjamin Fadavian an, der ein Grußwort seitens der Stadt Herzogenrath an die Gesellschaft sprach. Die Gesellschaft dankte ihrerseits der Stadt und ihren Bediensteten für die tatkräftige Unterstützung des Schützenfestes – eine Einrichtung, wie sie vom Gutachter des Schießens am Folgetag als einmalig in Deutschland bezeichnet wurde.

Der Montag begann früh mit der turnusmäßigen Begehung des Schießstandes durch einen Gutachter und die Polizei Aachen. Der Gesellschaft wurde dabei ein mängelfreier Aufbau des Schießstandes bescheinigt, so dass die Schießgenehmigung auch für die kommenden Jahre erteilt wurde.

Das Schießen am Montag wurde ebenfalls von der Harmonie Cäcilia musikalisch begleitet, nachdem mit Detlef Nievelstein an der Spitze ein Festzug durch Herzogenrath erfolgte. Entsprechend motiviert waren die Schützen, so dass Matthias Schillings das „Finanzdouble“ gelang: Er errang nacheinander sowohl den Becher der Sparkasse Aachen als auch den Becher der VR Bank Region Aachen. Den Abschluss des Schützenfestes gestaltete dann Dr. Rolf Wieland mit dem richtigen Händchen beim Schuss auf den zu Ehren von Maria Schöngen gestifteten Becher.

Den Abend verbrachte die Gesellschaft auf Einladung des neuen Ersten Schützenmeisters Professor Dr. Jürgen Karla und seiner Gattin Eva Karla im Pfarrheim St. Mariä Himmelfahrt, wo mit Musik, tollen Gesprächen und Schnittchen der Abschluss des Schützenfestes begangen wurde.

Detlef Nievelstein erringt die Königswürde 2015

Die St. Sebastiani Armbrustschützen-Gesellschaft anno 1250 Herzogenrath feierte am ersten Sonntag im Juli nach alter Tradition ihr Schützenfest. Zugleich ist die 765 Jahre alte Gesellschaft schon 178 Jahre auf dem Terrain am Fuchsberg ansässig. Die Annalen sagen aus, dass hier im Jahre 1837 der erste Königsvogel geschossen wurde. Das besondere am Königsvogelschuss am Fuchsberg ist: Da stehen in einem Halbkreis unterhalb einer 37 Meter hohen Stange elf Herren versammelt. Mittels Armbrust und Pfeil versuchen sie, in luftiger Höhe einen Holzvogel zu treffen und abzuschießen. Es ist daher möglich, dass zur gleichen Zeit elf Pfeile durch die Luft schwirren. Ein imposantes Schauspiel, das Jahr für Jahr von einer der ältesten Armbrustschützen-Gesellschaften Deutschlands praktiziert wird. Natürlich sind für ein solches Ereignis geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Die Schießaufsicht lag bei den St. Sebastianus-Schützen Herzogenrath-Afden. Die Stadt Herzogenrath sorgte für die weiträumige Sicherung des Geländes mittels Absperrgittern. Die Schützengesellschaft führt vor jedem Schiessen aufwendige Sicherheitsmaßnahmen durch und ein professioneller Sicherungsdienst bewacht das Gelände während des Schiessens.

Sehr viele Zuschauer hatten sich trotze hoher Temperaturen und Gewitterwarnungen am Fuchsberg eingefunden, um die starke Verbundenheit mit den Schützen zu zeigen. Am eröffnenden Samstag wird zunächst der Scheibenkönig ermittelt. Dieser „Scheibenpreis“ ist übrigens die zweit- höchste Auszeichnung, die ein St. Sebastiani-Schütze im Laufe des Jahres erringen kann. In diesem Jahr holte in der ersten Runde Paul Akens den Vogel in luftiger Höhe von der Stange. Eine Schiessrunde dauert jeweils 15 Minuten während derer jeder Schütze 23 Pfeile schiessen darf. Da die Pfeile eines jeden Schützen individuell gekennzeichnet sind, gibt es keine Probleme festzustellen, wer den entscheidenden Treffer erzielt hat. Nach jeder Runde gibt der Erste Schützenmeister Signal, und mit dem Ruf „Pill op“ laufen die Pfeiljungen den Fuchsberg hoch zum Einsammeln der Pfeile, die über das gesamte Gelände verteilt landen. Bei den anschließenden gestifteten Preisvögeln war zunächst Dr. Reiner Aghte erfolgreich beim „Maria Schoengen“-Silberbecher. Der Silberbecher der VR-Bank ging danach an Kaiser Wolfgang Essers. Den Abschluss des Tages feierten die Schützen mit ihren Gästen und Familien im Festzelt am Fuchsberg.

Der folgende Sonntag begann für die Schützen mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt, gehalten von „Schüt- zenkaplan“ und Pfarrer Dr. Guido Rodheudt. Im Rahmen des Gottesdienstes wurde die aufwendig restaurierte Fahne der Schützen gesegnet. Am Nachmittag startet der traditionelle Festzug vom Pestkapellchen aus zum Fuchsberg. Vorneweg die Harmonie Cäcilia, die Hellebardenträger, Pfeiljungen und -mädchen, die Einwinder, die Fahne, die Schützenmeister und Schützen. Mit dabei die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft 1850 Afden mit ihrem Königspaar Hans und Birgit Classen. Nach alter Tradition zogen die Herzogenrather Schützen dann dreimal mit Musik um die Vogelstange, bevor der Erste Schützenmeister Jürgen Schmitz, die erste Runde freigab. Es war erst die zweite Runde angebrochen, die Spannung stieg, der Vogel hatte bis dahin schon zahlreiche Treffer erhalten, als Detlef Nievelstein um 17.03 Uhr mit seinem 13. Pfeil zum entscheidenden Schuss ansetzte. Der Jubel war riesengroß, denn der Schütze, seit 2008 Mitglied, konnte damit zum ersten Mal die Königswürde erringen. Zu den ersten Gratulanten zählten Bürgermeister Christoph von den Driesch, „Schützenkaplan“ Dr. Guido Rodheudt sowie Alt-Bürgermeister und Ehrenschütze Gerd Zimmermann. Nach einer halbstündigen Unterbrechung wegen Regen und Sturm bedankte sich der neue Schützenkönig bei den vielen Kindern am Fuchsberg, indem er Bonbons verteilte. Es folgte das Ausschiessen weiterer Preisvögel. Den „Dr. Franz Josef Carduck“-Preis holte sich Professor Dr. Jürgen Karla. Anschliessend wurde der von den Schützendamen gestiftete Preisvogel aufgesetzt, welcher jedoch die Nacht auf der Stange verbringen musste und erst am abschliessenden Montag von Dr. Rolf Wieland heruntergeschossen wurde. Am Sonntagabend waren die Schützen zu Gast beim 2. Schützenmeister Dr. Reiner Aghte als diesjährigem Schenker.

Nach einem Umzug durch die Stadt am Montag, bei dem erneut die Harmonie Cäcilia aufspielte, wurden zum Abschluss eines erfolgreichen Schützenfestes weitere Silberbecher ausgeschossen. Den Becher der „Schützendamen“ errang Dr. Rolf Wieland. Den Becher der Sparkasse holte Detlef Nievelstein und der „Gerd Zimmermann“-Becher ging ebenfalls an Dr. Rolf Wieland. Das Volksfest am Fuchsberg hätte nicht besser ablaufen können. Fleißig und unermüdlich konzertierte dabei die Harmonie „Cäcilia“ während das Trommler- und Pfeiferkorps Herzogenrath für das leibliche Wohl sorgte und den Getränkeausschank sowie die Versorgung mit Grillgut und Kuchen übernahm. Der Abschluss des Schützenfestes bedeutete der Einladung des neuen Königs Detlef Nievelstein ins Restaurant Eurode Live zu folgen. Hier verbrachten die Schützen mit Gönnern und Freunden einen geselligen Abend, bei dem natürlich nicht die heimliche Hymne „Highland Cathedral“ gespielt durch die Harmonie Cäcilia fehlen durfte.