Detlef Nievelstein erringt die Königswürde 2024

Die St. Sebastiani Armbrustschützen-Gesellschaft besteht in diesem Jahr seit 774 Jahren. Der diesjährige König wird also den Festzug im kommenden Jubiläumsjahr anführen. Diese Ehre wird nach seinem erfolgreichen Königsvogelschuss Detlef Nievelstein zuteil.

Seit 187 Jahren schießt die Gesellschaft auf dem Terrain am Fuchsberg. Auch in diesem Jahr waren dazu entsprechende Maßnahmen notwendig, damit das Schützenfest für alle Beteiligten und die Herzogenrather Bürger mit maximaler Sicherheit durchgeführt werden konnte. Die Stadt Herzogenrath hat das Gelände gegen unbefugtes Betreten abgesichert, die Gesellschaft hat umfangreiche Arbeiten am Fuchsberg durchgeführt, damit auch die Pfeilkinder das Gelände sicher betreten können. Die Polizei Aachen hat in einer umfangreichen Sicherheitsabnahme den Schützenstand und die Sicherungsmaßnahmen begutachtet und das Gelände für das Schützenfest freigegeben.

So konnte am Samstag, 6. Juli 2024 das Schützenfest mit dem traditionellen Schießen auf den Scheibenpreis, die zweithöchste Auszeichnung der Gesellschaft, begonnen werden. Die in diesem Jahr acht aktiven Schützen schießen dabei gleichzeitig, im Viertelkreis um die Vogelstange stehend, auf den Vogel. Dieses Schießen ist in Deutschland einmalig und nur in Herzogenrath zu bewundern. Letztlich war Wolfgang Essers erfolgreich und errang den Scheibenpreis. Ein weiterer Vogel konnte sich bis in den frühen Abend hinein auf der Vogelstange halten, ohne dass die Schützen ihm eine große Gefahr gewesen wären. Es schien, als hätten alle Beteiligten ihre Kräfte für den Sonntag aufsparen wollen.

Schützenumzug 2024
Vor dem Abmarsch zum Königsvogelschuss

Das Schützenfest begann am Sonntag mit einem Umzug in Begleitung der Harmonie Cäcilia durch die Stadt Herzogenrath zum Fuchsberg. Dort sprach der neue Erste Schützenmeister, Professor Dr. Jürgen Karla, erstmals zum Königsvogelschuss die Begrüßungsworte. Dabei war es ein besonderer Königsvogelschuss, denn in den beiden Vorjahren errang Wolfgang Schmitz die Königswürde. Eine dritte Wiederholung in Folge hätte ihn zum Kaiser der Gesellschaft gemacht. So war die Motivation bei allen Schützen hoch und das folgende Schießen ausgesprochen spannend. Um 18:05 Uhr war dann Detlef Nievelstein mit seinem fünften Pfeil in der fünften Schießrunde erfolgreich. Der Jubel war groß und die Reihe der Gratulanten lang. Dazu gesellten sich Bürgermeister Dr. Benjamin Fadavian, die stellvertretenden Bürgermeister Marie-Theres Sobczyk und Dr. Manfred Fleckenstein sowie Schützenkaplan Dr. Guido Rodheudt. Die Harmonie Cäcilia spielte den Sonntagnachmittag begleitend wunderbare Musik.

Königsabend 2024
Königsabend 2024: Eva Nievelstein begrüßt Professor Dr. Jürgen Karla, Wolfgang Essers, Detlef Nievelstein und Dr. Tobias Dreßen

Mit großem Elan wurde nach dem Gratulationscour und dem Bedenken der anwesenden Kinder mit Süßigkeiten weiter geschossen. Dr. Reiner Aghte war mit seinem sechsten Pfeil in der ersten Schießrunde bei dem von Gerd Zimmermann gestifteten Becher erfolgreich. Detlef Nievelstein vervollständigte sein Double in diesem Jahr mit dem erfolgreichen Schuss auf den Becher der Provinzial Versicherung, vertreten durch René Günther, der Büros in Herzogenrath und Baesweiler unterhält.

Den Abend verbrachte die Gesellschaft mit Freunden auf Einladung des neuen Königs Detlef Nievelstein im Fördermaschinenhaus in Merkstein. Im Rahmen der Feier erfolgte eine Würdigung der Leistungen der erfolgreichen Schützen des Samstags und des Sonntags. Professor Dr. Jürgen Karla sprach außerdem einen Dank an den neuen König und seine Gattin, Eva Nievelstein, aus und überreichte einen Blumenstrauß. Dem schloss sich auch Bürgermeister Dr. Benjamin Fadavian an, der ein Grußwort seitens der Stadt Herzogenrath an die Gesellschaft sprach. Die Gesellschaft dankte ihrerseits der Stadt und ihren Bediensteten für die tatkräftige Unterstützung des Schützenfestes – eine Einrichtung, wie sie vom Gutachter des Schießens am Folgetag als einmalig in Deutschland bezeichnet wurde.

Der Montag begann früh mit der turnusmäßigen Begehung des Schießstandes durch einen Gutachter und die Polizei Aachen. Der Gesellschaft wurde dabei ein mängelfreier Aufbau des Schießstandes bescheinigt, so dass die Schießgenehmigung auch für die kommenden Jahre erteilt wurde.

Das Schießen am Montag wurde ebenfalls von der Harmonie Cäcilia musikalisch begleitet, nachdem mit Detlef Nievelstein an der Spitze ein Festzug durch Herzogenrath erfolgte. Entsprechend motiviert waren die Schützen, so dass Matthias Schillings das „Finanzdouble“ gelang: Er errang nacheinander sowohl den Becher der Sparkasse Aachen als auch den Becher der VR Bank Region Aachen. Den Abschluss des Schützenfestes gestaltete dann Dr. Rolf Wieland mit dem richtigen Händchen beim Schuss auf den zu Ehren von Maria Schöngen gestifteten Becher.

Den Abend verbrachte die Gesellschaft auf Einladung des neuen Ersten Schützenmeisters Professor Dr. Jürgen Karla und seiner Gattin Eva Karla im Pfarrheim St. Mariä Himmelfahrt, wo mit Musik, tollen Gesprächen und Schnittchen der Abschluss des Schützenfestes begangen wurde.

Detlef Nievelstein erringt die Königswürde 2015

Die St. Sebastiani Armbrustschützen-Gesellschaft anno 1250 Herzogenrath feierte am ersten Sonntag im Juli nach alter Tradition ihr Schützenfest. Zugleich ist die 765 Jahre alte Gesellschaft schon 178 Jahre auf dem Terrain am Fuchsberg ansässig. Die Annalen sagen aus, dass hier im Jahre 1837 der erste Königsvogel geschossen wurde. Das besondere am Königsvogelschuss am Fuchsberg ist: Da stehen in einem Halbkreis unterhalb einer 37 Meter hohen Stange elf Herren versammelt. Mittels Armbrust und Pfeil versuchen sie, in luftiger Höhe einen Holzvogel zu treffen und abzuschießen. Es ist daher möglich, dass zur gleichen Zeit elf Pfeile durch die Luft schwirren. Ein imposantes Schauspiel, das Jahr für Jahr von einer der ältesten Armbrustschützen-Gesellschaften Deutschlands praktiziert wird. Natürlich sind für ein solches Ereignis geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Die Schießaufsicht lag bei den St. Sebastianus-Schützen Herzogenrath-Afden. Die Stadt Herzogenrath sorgte für die weiträumige Sicherung des Geländes mittels Absperrgittern. Die Schützengesellschaft führt vor jedem Schiessen aufwendige Sicherheitsmaßnahmen durch und ein professioneller Sicherungsdienst bewacht das Gelände während des Schiessens.

Sehr viele Zuschauer hatten sich trotze hoher Temperaturen und Gewitterwarnungen am Fuchsberg eingefunden, um die starke Verbundenheit mit den Schützen zu zeigen. Am eröffnenden Samstag wird zunächst der Scheibenkönig ermittelt. Dieser „Scheibenpreis“ ist übrigens die zweit- höchste Auszeichnung, die ein St. Sebastiani-Schütze im Laufe des Jahres erringen kann. In diesem Jahr holte in der ersten Runde Paul Akens den Vogel in luftiger Höhe von der Stange. Eine Schiessrunde dauert jeweils 15 Minuten während derer jeder Schütze 23 Pfeile schiessen darf. Da die Pfeile eines jeden Schützen individuell gekennzeichnet sind, gibt es keine Probleme festzustellen, wer den entscheidenden Treffer erzielt hat. Nach jeder Runde gibt der Erste Schützenmeister Signal, und mit dem Ruf „Pill op“ laufen die Pfeiljungen den Fuchsberg hoch zum Einsammeln der Pfeile, die über das gesamte Gelände verteilt landen. Bei den anschließenden gestifteten Preisvögeln war zunächst Dr. Reiner Aghte erfolgreich beim „Maria Schoengen“-Silberbecher. Der Silberbecher der VR-Bank ging danach an Kaiser Wolfgang Essers. Den Abschluss des Tages feierten die Schützen mit ihren Gästen und Familien im Festzelt am Fuchsberg.

Der folgende Sonntag begann für die Schützen mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt, gehalten von „Schüt- zenkaplan“ und Pfarrer Dr. Guido Rodheudt. Im Rahmen des Gottesdienstes wurde die aufwendig restaurierte Fahne der Schützen gesegnet. Am Nachmittag startet der traditionelle Festzug vom Pestkapellchen aus zum Fuchsberg. Vorneweg die Harmonie Cäcilia, die Hellebardenträger, Pfeiljungen und -mädchen, die Einwinder, die Fahne, die Schützenmeister und Schützen. Mit dabei die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft 1850 Afden mit ihrem Königspaar Hans und Birgit Classen. Nach alter Tradition zogen die Herzogenrather Schützen dann dreimal mit Musik um die Vogelstange, bevor der Erste Schützenmeister Jürgen Schmitz, die erste Runde freigab. Es war erst die zweite Runde angebrochen, die Spannung stieg, der Vogel hatte bis dahin schon zahlreiche Treffer erhalten, als Detlef Nievelstein um 17.03 Uhr mit seinem 13. Pfeil zum entscheidenden Schuss ansetzte. Der Jubel war riesengroß, denn der Schütze, seit 2008 Mitglied, konnte damit zum ersten Mal die Königswürde erringen. Zu den ersten Gratulanten zählten Bürgermeister Christoph von den Driesch, „Schützenkaplan“ Dr. Guido Rodheudt sowie Alt-Bürgermeister und Ehrenschütze Gerd Zimmermann. Nach einer halbstündigen Unterbrechung wegen Regen und Sturm bedankte sich der neue Schützenkönig bei den vielen Kindern am Fuchsberg, indem er Bonbons verteilte. Es folgte das Ausschiessen weiterer Preisvögel. Den „Dr. Franz Josef Carduck“-Preis holte sich Professor Dr. Jürgen Karla. Anschliessend wurde der von den Schützendamen gestiftete Preisvogel aufgesetzt, welcher jedoch die Nacht auf der Stange verbringen musste und erst am abschliessenden Montag von Dr. Rolf Wieland heruntergeschossen wurde. Am Sonntagabend waren die Schützen zu Gast beim 2. Schützenmeister Dr. Reiner Aghte als diesjährigem Schenker.

Nach einem Umzug durch die Stadt am Montag, bei dem erneut die Harmonie Cäcilia aufspielte, wurden zum Abschluss eines erfolgreichen Schützenfestes weitere Silberbecher ausgeschossen. Den Becher der „Schützendamen“ errang Dr. Rolf Wieland. Den Becher der Sparkasse holte Detlef Nievelstein und der „Gerd Zimmermann“-Becher ging ebenfalls an Dr. Rolf Wieland. Das Volksfest am Fuchsberg hätte nicht besser ablaufen können. Fleißig und unermüdlich konzertierte dabei die Harmonie „Cäcilia“ während das Trommler- und Pfeiferkorps Herzogenrath für das leibliche Wohl sorgte und den Getränkeausschank sowie die Versorgung mit Grillgut und Kuchen übernahm. Der Abschluss des Schützenfestes bedeutete der Einladung des neuen Königs Detlef Nievelstein ins Restaurant Eurode Live zu folgen. Hier verbrachten die Schützen mit Gönnern und Freunden einen geselligen Abend, bei dem natürlich nicht die heimliche Hymne „Highland Cathedral“ gespielt durch die Harmonie Cäcilia fehlen durfte.